Nahe eines ehemaligen Industriekulturdenkmals am Rande von Hard, wo Geschichte und Gegenwart aufeinandertreffen, liegt ein weitläufiges Anwesen, das in einer behutsamen, aber klaren Geste zu neuem Leben erweckt wurde. Die Aufgabe: Ordnung schaffen, die Großzügigkeit des Grundstücks neu erlebbar machen – und gleichzeitig Raum für Mensch und Tier, für Ankommen und Bleiben, für Natur und Kultur entstehen lassen.
Der erste Schritt war ein radikaler – und zugleich befreiender: alte Nadelbäume, die einst dichte Schatten warfen und den Ausblick verstellten, wurden entfernt. So öffnete sich das Grundstück – zum Himmel, zur Umgebung, zum Leben. Wo früher Enge herrschte, entstanden nun fließende Räume mit klaren Linien, offenen Sichtachsen und einer neuen Lesbarkeit des Ortes.
Den blühenden Ton geben heute großzügig angelegte Beete aus Lavendel, Hortensien und Felsenbirnen an – eine Komposition, die duftet, schwebt und Struktur gibt. Die Felsenbirnen – teils als Solitär, teils in Gruppen – sind mehr als Zierde: Sie sind stille Erzählerinnen des Wandels, verbinden Bodenhaftung mit Leichtigkeit.
Der ehemalige Schwimmteich wurde in die Neuplanung integriert und mit Bedacht reorganisiert. Gleichzeit wird der bestehende Pool neu gestaltetet, der wie selbstverständlich in die Gartenstruktur eingebettet ist – offen für sommerliche Leichtigkeit, für Begegnung, für Bewegung.
Ein Gemüsegarten sowie ein neu realisierter Brunnenplatz ergänzen das funktionale Leben im Grünen. Sie sind Orte der Ruhe und der Routine, der Pflege und des Genusses. Die Wegeführung wurde beibehalten – doch durch neue Beläge und Proportionen modernisiert und stilisiert. Was blieb, wurde nicht konserviert, sondern veredelt.
Die bestehenden, groß gewachsenen Solitäre – Zeugen einer anderen Zeit – wurden freigestellt, gepflegt und behutsam in neues Licht gesetzt. Sie erzählen weiter, nun inmitten einer veränderten Sprache und werden zum Anziehungspunkz der mit Licht maleriech zum Zauberwald wird.
Herzstück der Neugestaltung aber ist die neu gepflanzte Allee aus Silberlinden – sie markiert nicht nur die Zufahrt, sondern ist Gestus und Geste zugleich. Ein Empfang mit Haltung, ein Versprechen an die Bewohner – und ein Zeichen für Gäste: Hier beginnt ein Ort, an dem Natur, Architektur und Leben in stillem Einklang stehen.